Konfuzius sagt: Wirklich, das ist die naturgegebene Ordnung. Unsere Lebensnormen sollen natürlich sein, das wäre: Rechtschaffenheit, Schönheit, Freude, Mitfreude, Zusammenhalt in der Gemeinschaft, Achtung voreinander, Herzensliebe, Menschlichkeit.

Meister Dsong fasst dies alles zusammen und sagt: „Konfuzius Lehre ist Treue gegen sich selbst und Gütigkeit gegen andere; darin ist alles erfasst.“

Diese Gütigkeit, die grundsätzliche Gutheit, die Güte als Charaktereigenschaft, hat jedoch nichts mit Einfältigkeit zu tun. Sie wächst auf der Erkenntnis die klarsieht. Das Sein an sich ist Gutheit, können wir das verstehen? Können wir das begreifen?

Gutheit ist Miteinander statt Gegeneinander, sie ist Kooperation statt Konkurrenz, sie ist Kreislaufdenken statt linearem Größenwahn. Diese Gutheit ist grundsätzliches Wohlwollen allem Lebendigen gegenüber, wobei wir wissen, dass auch jene Materie, die irrtümliche tot genannt wird, höchst lebendig ist. Dies ist keine Esoterik.

Die Neue Physik sagt uns, dass uns Materie nur dadurch fest erscheint, weil die Elektronen mit einer Geschwindigkeit von 900 Kilometer je Sekunde um den Atomkern sauen. Welche Lebendigkeit in jedem Felsbrocken, welche Lebendigkeit in jedem Sandkorn!

Ein Ergebnis von Erkenntnis und Güte ist das, was Konfuzius Sittlichkeit nennt. Dieser für uns heute fremd klingende Begriff meint das Einfügen in eine vorgegebene natürliche Ordnung, die vom Menschen nicht umgestoßen werden kann.