Die neuen Normen, die ich für mich als gültig erkannt habe, gilt es nun umzusetzen. Die Gedanken verlassen „durch das Tor des Mundes“ meinen Körper und wandeln sich dadurch nicht nur physikalisch um; sie werden zu einer festen, unumstößlichen Qualität. Was durch dieses Tor geht ist bereits eine Tat. Nichts, was gesagt ist, kann jemals zurückgenommen werden. Ich kann es erklären, entschuldigen, interpretieren, mit vielen weiteren Worten in sein Gegenteil verkehren, aber es ist gesagt – so und nicht anders.

Die christliche Tradition kennt gut die Kurzform von Buddhas „Rechte Rede“: „Deine Worte seien ja, ja oder nein, nein“.

Die Sache ist (fast) ganz einfach: Ich sage nur das, was ich für mich als richtig erachte und was ich für meine Wahrheit erkannt habe, ohne damit einen anderen Menschen zu verletzen. Ich entziehe mich der gewöhnlichen Kommunikation, deren Kennzeichen Plattheit, Besserwissen oder gar Falschheit ist, indem ich mich nicht mehr in negatives Reden hineinverwickeln lasse.
Dass ich keine unwahren Dinge in der Absicht von mir gebe, einen Vorteil zu erringen, versteht sich von selbst.
Lügen ist natürlich nicht nur die plumpe Unwahrheit sagen, auch das leichte Verschieben von Tatsachen gehört da schon dazu: Man „ruckelt“ ein wenig am Geschehen, und schon ist die Perspektive verschoben, schon kann man etwas vermuten, etwas unterstellen, schon ergibt sich eine Situation, in der Herr X ganz schlecht aussieht, während Frau Y gut dabei wegkommt – oder umgekehrt.