„Rechte Gesinnung“ entsteht, wenn ich den richtigen Sinn für mein Tun gefunden habe. Dieser Sinn ist die Schaffung und die Festigung ethischer Normen als Folge des rechten Erkennens.
Rechte Gesinnung ist die logische Folge des Erkennens der Wirklichkeit.

Durch „Rechte Gesinnung“ kann ich unterscheiden, eine der wichtigsten Eigenschaften auf dem spirituellen Weg. Ich schaue mir das, was auf mich zukommt, das, was mir zufällt, sehr, sehr genau an und wähle aus. Nicht: Wo ist mein Vorteil? Sondern: Ist es heilsam für mich? Dann kann es sich entfalten. Scheint es mir nicht zuträglich, dann soll es weitergehen.

Es geht um ein grundsätzliches Prüfen dessen, was mir aktuell angeboten wird. Dieses grundsätzliche Prüfen ist unerlässlich, denn wir wissen: Das Böse tarnt sich immer als das Gute.
Es gilt zu verstehen: Dieses Prüfen ist kein grundsätzliches Bezweifeln, kein grundsätzliches Misstrauen, das wäre der völlig falsche Ansatz. Es ist das Erkennen der Absicht, die hinter dem vordergründigen Geschehen liegt, es ist das Erkennen der Wirkung, die diese Absicht bei mir hervorrufen soll. Es ist das Erkennen einer Absicht einer Sache, bevor sich diese entfalten kann.
Wie sagt Lao tse im Tao te king: Man muss auf eine Sache einwirken, bevor sie entsteht. Man muss eine Sache ordnen, bevor sie verwirrt ist.

Und immer wieder diese Geschichte: Ein Suchender fragte: Buddha, was muss ich tun, um meine Lebenssituation grundsätzlich zu ändern? Die Antwort Buddhas: Du musst garnichts tun, Du musst nur aufhören das Falsche zu tun.
Wie wahr ist dies und wie einfach hört es sich an – aber wie unendlich schwierig ist dies umzusetzen.