Auf dem Boden eines schwachen Selbstwertgefühles gedeihen viele Wahrnehmungs-Verschiebungen, viele Wahrnehmungs-Störungen. Buddha nennt sie „Gedanken des Zweifels“. Davon gibt es nach Buddha drei Ebenen, die sich untereinander mischen können, sodass viele Mischformen entstehen.
Die erste Ebene ist die Sucht, alles zu bezweifeln, was nicht von mir selbst kommt. Ständiger Zweifel äußert sich in Kritiksucht – zu allem und jedem hat man seinen Senf hinzuzugeben Das Ego des Kritiksüchtigen ist der Nabel der Welt. Alles muss auf seine Tauglichkeit überprüft werden, was von außen kommt. Was tauglich ist, bestimme ich! Wenn ich der Wissende bin, dann sind alle anderen Nicht-Wissende, es sei denn sie teilen meine Ansicht.

Die zweite Ebene der Gedanken des Zweifels ist die, dass ich die Autorität meines inneren Ichs bezweifle und mich deshalb unter den Schutz von feststehenden Regeln begebe. Diese müssen nicht von einer Religionsgemeinschaft kommen; Gruppenideologien mit Regeln was gut und was schlecht sei gibt es überall.

Die dritte Ebene der Gedanken des Zweifels ist die der Wertlosigkeits-Phantasien. Ich suggeriere mir, dass ich nichts bin und wenig kann und ich zweifle daran, dass ich eine eigene Stärke besitze. Ich suche Schutz bei einem vermeintlich starken Partner, den ich über mich bestimmen lasse. Ich zweifle ständig an mir, – es ist zum Verzweifeln!