Der eigene freie Wille als Schubkraft etwas zu tun oder etwas nicht zu tun hat in der Lehre Buddhas höchste Bedeutung. Dieser Wille ist ein zentraler Punkt des Menschseins.

Der folgende, kryptisch erscheinende Dialog erschließt sich dann, wenn die Wirkkraft des Willens mit einbezogen wird:

Ein Weisheitslehrer wurde von seinem Schüler gefragt: „Meister, es heißt, dass viele berufen seien, aber wenige auserwählt. Warum sind es so wenige? Der Meister antwortet: „Es sind deshalb wenige, weil sie sich nicht selbst auswählen.“

Was dieser Dialog aussagt, ist in unserer Gesellschaft fast völlig untergegangen: Mein Wille steuert den Erfolg meines Lebens. Wie sollte eine Außenkraft mich auswählen, wenn ich dies nicht selbst tue?

Hat man uns das Selbst genommen, das „Ich will“? Das „Ich schaffe das“? Das „Ich erreiche mein Ziel?“ Ja! Überall sind Dienstleister, die mir zuflüstern: Das brauchst Du nicht zu tun, das übernehmen ich für Dich! Lege Dich schlafen, wir Heinzelmännchen machen das für Dich!

Noch ein Buddha-Zitat, welches den Willen enorm herausstellt: Ein Suchender fragt Buddha: Meister, was muss ich tun, um mein Leben komplett herumzureißen? Buddha antwortete: Du musst überhaupt nichts tun, du musst nur aufhören das Falsche zu tun.