Da ich mich auf meinem Weg in dem Netz des göttlichen Speichers eingebunden weiß, kann ich immer mehr meine analytische Gehirntätigkeit in den Hintergrund schieben. Da die ‚Zerstückelung’ meines Bewusstseins ein Ende gefunden hat, kann ich sozusagen meinen Denkverstand sprungbereit abdunkeln, wodurch er blitzartig da ist, falls ich ihn brauche.

Indem ich dadurch die Grenzen des normalen Denkens überschreite, wird die ‚Wolke des Nichtwissens’ zwischen mir und dem Göttlichen durchlässig und die Intuition zeigt mir Lösungen, die ich mit meinem herkömmlichen Verstand nie erreicht hätte.

Ein gnostischer Lehrtext aus dem 14. Jahrhundert nennt die Intuition ein „wirkendes Etwas“ und gibt eine glänzende Anleitung dafür, wie man sich jener Führung hingeben soll:

„Lass dieses wirkende Etwas mit dir tun was es will, und dich führen wohin es will. Lass es das Wirkende sein und lass sein Tun an dir geschehen; schaue nur zu und lass es in Ruhe. Mische dich nicht ein als wolltest du ihm helfen, denn es bestünde die Gefahr, dass du alles zerstörtest. Sei du nur der Baum und lass es den Zimmermann sein; sei du nur das Haus und lass es den Hausherrn sein, der darin wohnt. Sei blind während der Dauer und entledige dich aller Wissbegierde, denn sie hindert mehr als dass sie hilft. Es genügt dir, dass du dich von einem Etwas freudig bewegt fühlst, von dem du nicht weißt, was es ist; du weißt nur, dass du bei deiner Regung an nichts Geringeres als an Gott denkst und dass dein Verlangen bloß und unmittelbar auf ihn gerichtet ist.“